Negative Auswirkungen von künstlichem Licht auf die Natur

In der Schweiz sterben in einer Sommernacht im Durchschnitt 10 Millionen Insekten aufgrund von Aussenbeleuchtungen. In einem ganzen Sommer gehen somit zwischen 1 und 5 Milliarden Insekten durch künstliche Lichtquellen zu Grunde. Dies ist besorgniserregend, da bereits 60 Prozent aller Insektenarten in der Schweiz gefährdet sind. (Quelle: SRF u.a.)

ecosystem Bedrohte Artenvielfalt:
Licht in der Nacht bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Nachtaktive Tiere können durch künstliches Licht erheblich gestört werden und unzählige Insekten sterben aufgrund künstlicher Lichtquellen. Der Lebensraum von Tieren kann durch Lichtemissionen zerschnitten, ihr Aktionsradius eingeschränkt und das Nahrungsangebot reduziert werden. Auch die innere Uhr von tagaktiven Lebewesen wird gestört. Künstliches Licht bedroht die Biodiversität und damit gleichzeitig unsere Lebensgrundlage.



bee Insekten:
Insekten spielen in unseren Ökosystemen eine zentrale Rolle. Das Insektensterben in der Schweiz ist besorgniserregend und hat einen massiven Einfluss auf das Überleben anderer Arten. In den letzten drei Jahrzehnten sind sowohl die Arten als auch die Anzahl der Insekten in der Schweiz massiv zurückgegangen (bis zu 75 Prozent). 60 Prozent aller Insektenarten in der Schweiz sind gefährdet. Insbesondere nachtaktive Insekten werden durch künstliches Licht von ihrem natürlichen Lebensraum weggelockt. Anstatt Nahrung zu suchen, sich fortzupflanzen, oder Pflanzen zu bestäuben schwirren sie stundenlang um Lampen. Jede Nacht sterben so Millionen von Insekten indem sie in der Lichtquelle gefangen bleiben, an Übermüdung sterben, sich an der Lichtquelle verbrennen oder leichte Beute von anderen Arten werden. Dies kann schon in relativ kurzer Zeit zu einer lokalen Reduktion der Insektenbestände führen. Die Lichtverschmutzung bedroht die Bestäubung, da künstliches Licht in der Nacht das Bestäubungsverhalten sowohl von nachtaktiven als auch von tagaktiven Insekten beinflusst.



bunting Vögel:
Vögel werden in ihrem Zugverhalten von nächtlichem Licht von ihrem Weg abgebracht. Zudem werden sie bei niedrigen Wolken, Nebel oder Dunst von sogenannten Lichtglocken von Städten, Agglomerationen und Gebäuden angezogen und fliegen dort stundenlang im Kreis und erschöpfen sich.



frog Frösche und Kröten:
Sie sind vorwiegend nachtaktiv und reagieren besonders empfindlich auf künstliches Licht. Sie gehen bei künstlichem Licht später auf Nahrungssuche, sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und daher verletzlicher und sie pflanzen sich weniger fort. Dies führt zu einer weiteren Schwächung der Populationen in der Schweiz.



firefly Glühwürmchen:
Aufgrund von künstlichem Licht in der Nacht finden Glühwürmchen keine Geschlechtspartner mehr. Die Weibchen, die mit ihrem leuchtenden Hinterleib die Männchen anlocken, sind in der Nähe von bleuchteten Strassen und dekorativen Lämpchen im Garten nicht mehr genügend sichtbar.



bats Fledermäuse:
26 der 30 Arten der in der Schweiz existierenden Fledermausarten sind lichtscheu. Die lichtscheuen Arten werden zum Teil von nicht lichtscheuen Arten verdrängt und ihre Flugrouten werden durch künstliches Licht zerschnitten. Werden die Ausflugsöffnungen ihrer Verstecke beleuchtet, fliegen die Tiere verspätet oder gar nicht zur Jagd aus. Dadurch verkürzt sich die Zeit, in der sie Insekten jagen können. Populationen werden geschwächt und die Aufzucht der Jungtiere ist gefährdet. Betroffen sind oft bedrohte Arten wie Mausohren oder Hufeisennasen.



plant Pflanzen:
Auch Pflanzen sind auf den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus angewiesen. Nachts künstlich beleuchtete Pflanzen werden geschwächt. Pflanzen nutzen die Nacht, um Schäden zu reparieren. Dieser Prozess wird durch künstliches Licht gehemmt. Künstliches Licht hat auch Einfluss auf das Wachstum, das Aussehen und die Blütenbildung von Pflanzen und fördert Frostschäden.

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